Charlie und Giselle: Eine Schwanenliebe in Mittweida
Wer in Mittweida unterwegs ist, hat ihn bestimmt schon gesehen: Charlie, den wohl bekanntesten Schwan der Stadt. Seit Jahren dreht er seine Runden auf dem Teich, mal majestätisch, mal mit lautstarkem Protest gegen Eindringlinge. Doch jetzt gibt es Neuigkeiten – Charlie ist nicht mehr allein!
Ein einsamer Herr des Teiches
Wie lange Charlie schon seine Runden auf dem Mittweidaer Teich dreht, bleibt ein kleines Geheimnis. Experten schätzen, dass er inzwischen stolze 18 Jahre alt ist und damit ein echtes Urgestein der Stadt. Jahrelang lebte er mit einer Partnerin an seiner Seite, doch die verschwand eines Tages spurlos. Zurück blieb ein einsamer, aber nicht minder stolzer Schwan, der sein Revier mit aller Kraft verteidigte. So sehr, dass Spaziergänger und sogar Hunde einen großen Bogen um ihn machten.
Ein Plan für die Liebe
Jürgen Postrache von der MWE GmbH in der Leipziger Straße 27 wollte nicht tatenlos zusehen. Er setzte sich mit dem erfahrenen Schwanenzüchter Marcel Löffler in Verbindung, um eine passende Gefährtin für Charlie zu finden. Die Idee: Eine neue Partnerin sollte ihm Gesellschaft leisten und sein Temperament vielleicht etwas zähmen.
Doch leichter gesagt als getan: Die ersten Begegnungen zwischen Charlie und der potenziellen Partnerin, die inzwischen den Namen Giselle erhalten hatte, verliefen wenig harmonisch. Charlie blieb skeptisch und zeigte Giselle deutlich, wer hier das Sagen hat. Eine friedliche Zusammenführung schien zunächst unmöglich.
Flitterwochen für zwei Schwäne
Herr Löffler entschied sich für eine besondere Methode: gemeinsame Flitterwochen! Er nahm beide Schwäne für eine Woche mit, weit weg von Charlies gewohnten Gewässern. Ohne sein Revier verteidigen zu müssen, lernte Charlie Giselle auf neutralem Boden kennen – und siehe da: Die beiden kamen sich tatsächlich näher.
Ein Happy End am Teich
Nach ihrer Rückkehr wurden die beiden wieder zusammen in Charlies angestammten Teich gesetzt. Doch diesmal lief alles anders: Statt Giselle zu vertreiben, akzeptierte Charlie sie. Mehr noch – das einst so dominante Einzeltier zeigte plötzlich seine sanfte Seite. Heute gleiten die beiden harmonisch über das Wasser, als wären sie schon immer ein Paar gewesen.
Falls du Lust hast, die Schwäne zu besuchen, halte dich bitte an die Regeln: Kein Füttern von Brot oder anderen ungeeigneten Lebensmitteln, keine Störungen im Nestbereich und einfach genießen, wie das neue Liebespaar seine Zeit verbringt. Vielleicht entdeckst du bald die ersten kleinen Schwanenküken auf dem Teich!
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